Versteckt in Marseille

Der Autor

Hauptpersonen der Handlung

Alain: Hauptberuflich Transporteur bei der Molkerei in Annemasse an der französisch-schweizerischen Grenze, Schreiner, Skilehrer nebenberuflich Postbote und Fluchthelfer.

Alfred Esslinger: Siehe Esslinger.

Annabel Bamberger: Siehe Bamberger.

Antoine Zimmerer: Onkel von Nathalie, gebürtig in Colmar, spricht Deutsch, französischer Zöllner in Marseille.

Bamberger, Annabel, Tochter und Evelyn, Mutter. Beide Violinistinnen, lebten bis Mitte der Dreißigerjahre in Hamburg. Evelyn Bamberger, Jüdin, sah aufgrund der antisemitischen Diskriminierung keine berufliche Zukunft in der Hansestadt und wanderte mit ihrer Tochter nach Südfrankreich aus.

Eddy: Geschäftsführer von Bordellen in Marseille, wichtiger Freund von Paul. Beide arbeiteten nach dem Ersten Weltkrieg als Kapitäne von Freizeitschiffen.

Erich: SS-Angehöriger, beschäftigt beim Zoll und zuletzt bei der Sittenpolizei in Marseille, geboren 1917 in Schweinfurt am Main, Unterfranken.
Erichs Eltern gehören zum deklassierten Bürgertum, das durch die Inflation sein Geldvermögen verlor.
Die Weltwirtschaftskrise 1929 und die Spar- und Deflationspolitik des Reichskanzlers Brüning in Deutschland 1931-32 trieben Arbeiter und Angestellte durch Senkung der Löhne und staatlicher Leistungen in die Armut und viele Selbständige in den Ruin.

Esslinger, Alfred: Jurist, lebte mit Frau und seinen Söhnen Jens (Jahrgang 1928) und Karli (Jahrgang 1929) bis zur Machtergreifung der Nazis 1933 in Rheinsberg. Er hatte mit Erfolg Nazi-Gegner in Prozessen vertreten. Nach seiner ‚Schutzhaft‘ im Konzentrationslager flüchtete die jüdische Familie. In Paris baute er mit seiner Frau ein Buchgeschäft auf.

Evelyn Bamberger: Siehe Bamberger.

Felix Wolf flüchtete mit seinen jüdischen Eltern aus Deutschland in die Schweiz, meldete sich freiwillig bei der Fremdenlegion in Frankreich und wurde als ‚gebürtiger Deutscher‘ im Mai 1940 interniert.

Hartmann, Dr., Kommandanturarzt der Wehrmacht in Marseille.

Heinrich Stenzel war Kapitänleutnant und Ingenieur. Er trat schon vor 1923 der NSDAP bei.

Hélène wohnt in einem kleinen Haus in Marseille im ‚Vallon de la Baudille‘ mit ihrem Schwager Jean. Ihr Mann war Kriegsgefangener in Deutschland in einem Bauernhof bei Vilshofen. Ihr Schwager arbeitet als Schaffner bei der Straßenbahn. Hélène arbeitet in der Stadtverwaltung Marseilles.
Paul ist ihr direkter Nachbar, die Villa Salomon und der Seetransportdienst liegen auf der anderen Seite des Tals.

Irmie, ein jüdisches Mädchen, und ihre Familie wurden im Lager Gurs in den Pyrenäen zunächst gefangen gehalten, weil sie Deutsche, und ab Juni 1940, weil sie Juden waren. Danach wurden sie in den Lagern Rivesaltes und Les Milles interniert.

Jean ist der Schwager von Hélène, siehe bei ‚Hélène‘.

Jeannette ist eine Schulkameradin von Hélène. Ihr Mann ist Kriegsgefangener in Deutschland. Sie arbeitet als Prostituierte im Bordell, in dem Paul Verwalter und Hausmeister ist.

Jens Esslinger: Siehe Esslinger.

Joel Siegel: In Berlin war er erfolgreicher Autoverkäufer und spielte in seiner Freizeit Violoncello.
Er flüchtete vor den antisemitischen Ausschreitungen in der ‚Reichskristallnacht‘ 1938 nach Paris und wurde später von den französischen Behörden in ein Arbeitslager der GTE (Groupements de travailleurs étrangers) in Salin-de-Giraud gezwungen.

Karli Esslinger: Siehe Esslinger.

Konrad: SS-Mann, zeitweiliger Zimmergenosse von Erich.

Kurt, genannt Kurti, Freund von Erich. Geboren und aufgewachsen wie Erich in Schweinfurt am Main in Unterfranken, Jahrgang 1917. Wie Erich durchlief er begeistert die Karriere eines Hitlerjungen bis zum SS-Mann. Er wurde Mitglied einer Einsatzgruppe, die jüdische Menschen in der Ukraine ermordete. Er meldete sich zum Fronteinsatz, erkrankte und gelangte während der Besetzung der Südzone durch die Wehrmacht nach Niolon unweit Marseille.

Levi Herzfeld: Freund von Joel Siegel, ebenfalls im GTE-Lager Salin-de-Giraud.

Louis: Mitglied der ‚Brigade mondaine‘, der Sittenpolizei. Er arbeitete erst in Paris, dann im Camp Jargeau in der Nähe Orleans. Nach Marseille versetzt, ist er Arbeitskollege von Erich und Marcel.

Marcel: Siehe Louis.

Nathalie, geboren 1917 in Belfort, arbeitet 1938 und 1939 bei der Industrie- und Handelskammer in Straßburg, wird 1939 nach Marseille evakuiert. Sie ist die Nichte von Antoine (siehe oben). Sie wohnt mit ihrer Mutter in Marseille, Impasse Saint-Honoré und arbeitet in der Präfektur.

Pater Brandt, geboren 1895. Er entschied sich 1914 für ein Theologiestudium. Doch zunächst wurde er Soldat im Ersten Weltkrieg und litt wie Tausende andere in den Schützengräben der Champagne bei Verdun, Fleury, Thiaumont und Douamont. 1920 wurde er als Seminarist Mitglied der ‚Missions étrangères de Paris‘. Ende 1925 wurde er zum Priester geweiht und im April 1926 von Marseille aus nach Indochina eingeschifft.
Er lernte Laotisch und Thai. Zum Leidwesen seines Vorgesetzten hatte er nichts von einem ‚Menschenfischer‘. Er wurde fern der Hauptrouten im bergigen Hochland eingesetzt. Dort ließ er sich zu Exerzitien in buddhistische Klöster einladen und nach einiger Zeit erkannte er rückwirkend, dass er sein ‚Kensho‘, sein geistliches Erweckungserlebnis, bei Verdun im Juni 1916 erlebt hatte.
Trotz der Bemühungen der Thai-Ärzte verschlechterte sich sein Sehvermögen, so dass er 1938 zurück nach Europa musste und sich einer Augenoperation in Lausanne unterzog. Die Operation gelang nur teilweise. Er wurde nach Marseille versetzt und unter anderem mit einer Studie zur Situation christlicher Missionen in Indochina beauftragt. Er ist dort seelsorgerisch tätig.

Paul, bester Freund von Eddy und Hélène. Verwalter und Hausmeister in einem Bordell in Marseille in der Rue Lemaître. Aufgrund einer Kriegsverletzung hatte er einen verkrüppelten linken Arm. Dank der Beziehungen seines Freundes Eddy fand er Arbeit als Kapitän auf einem Freizeitschiff, das den Küsten Marseilles entlang fuhr. Ab Mitte 1940 arbeitet er in einem Bordell.

Schwester Lea wurde 1917 in Nancy, damals Nanzig im deutschen ‚Reichsland Elsass-Lothringen‘, geboren. Als Vollwaise wurde sie Nonnen übergeben. Sie besuchte die französische Schule, fühlte sich immer als Französin, wurde aber von der französischen Verwaltung im Frühling 1940 als im ‚Deutschen Reich‘ Geborene bis Juni 1940 in Gurs interniert. Dann ging sie nach Marseille und arbeitet nach einigen Zwischenstationen in der kirchlichen Dependance Villa Salomon

 

Buch kaufen

Beide Bücher sind bei Amazon erhältlich

Taschenbuch

ISBN Taschenbuch: 978-3-00-062875-7

9,99

Jetzt kaufen

E-Book

ISBN e-book: 978-3-00-062876-4

2,99

Jetzt kaufen
Versteckt in Marseille

Im Frühsommer 1940 hatte die deutsche Wehrmacht Frankreich bezwungen.

Leserfragen Leseprobe